Das interdisziplinär angelegte Forschungsprojekt HERO befasst sich mit den digitalen Unterstützungsmöglichkeiten von Familien mit Pflegeverantwortung im häuslichen Bereich. Im Rahmen des Hero Projekts wird ein mobiles, auf modernen IT-Technologien basierendes System, das pflegende Angehörige entlasten und vor Überforderung schützen soll, entwickelt.
Ein Tool zur Aufgabenerstellung und ein Kalender mit Erinnerungsfunktion erleichtern dem Team rund um die pflegebedürftige Person die Koordination der einzelnen anstehenden Termine und Aufgaben.
Durch den integrierten Chat und diverse Dokumentationsmöglichkeiten kann das Team der pflegenden Angehörigen jederzeit Informationen austauschen, sodass alle Beteiligten auf dem neuesten Stand sind.
Im Hero Projekt wird die Zusammenarbeit innerhalb des Teams durch die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Personen gefördert und mit Hilfe von digitalen Kollaborationswerkzeugen erfolgreich unterstützt.
Die potentiellen Nutzer*innen werden von Beginn an in den Entwicklungsprozess miteinbezogen und ihre Bedürfnisse berücksichtigt. Im Projektverlauf nehmen sie an mehrstufigen Usability-Testungen teil.
In Deutschland tragen nach wie vor Angehörige die Hauptverantwortung bei der Versorgung und Betreuung von Menschen mit Pflegebedarf. Hierbei sind es bestenfalls mehrere Familienangehörige, die sich die Pflegeaufgabe teilen. Weitere Personen wie Freund*innen und Nachbar*innen kommen hinzu, ggf. auch professionelle Dienstleister*innen und ehrenamtliche Begleiter*innen.
Eine zentrale Herausforderung bei der Pflege von Angehörigen besteht darin, die unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen rund um die Pflegesituation gut im Blick zu behalten und zwischen den Mitgliedern des informellen Pflegenetzwerks aufzuteilen. Alle anfallenden Aufgaben sollten verlässlich erledigt und so koordiniert und verteilt werden, dass möglichst niemand überfordert wird. Insbesondere Angehörige, die die Pflege aus größerer Distanz organisieren müssen, benötigen digitale Unterstützung für die Koordination der unterschiedlichen Hilfen.
Die im Rahmen des Hero Projekts zu entwickelnde mobile, nutzerzentrierte Applikation ease bietet einen Lösungsansatz, der die Zusammenarbeit der informell Pflegenden durch Kollaborationswerkzeuge, wie z. B. Kalender, Aufgabentools mit Planungs- und Erinnerungsfunktion, Chat und Dokumentationsmöglichkeiten umfassend unterstützt. Zudem erhalten professionell Pflegende die Möglichkeit, Informationen zum Zustand der/des Pflegebedürftigen einzutragen. So werden sämtliche Aufgaben und Prozesse rund um die spezifische Pflegesituation mit Hilfe von ease verwaltet und sind für die Angehörigen in datenschutzkonformer Weise und differenzierter Tiefe sichtbar. Die Planung der jeweiligen Durchführung wird durch automatische Systeme optimiert und dokumentiert.
Darüber hinaus versetzt ease die Mitglieder des Pflegenetzwerks in die Lage, den Versorgungsstatus der/des Pflegebedürftigen schnell und auch aus der räumlichen Entfernung einschätzen zu können. Daten aus unterschiedlichen Quellen, auch aus externen Systemen, werden hierfür aggregiert und liefern ein umfassendes Bild der/des Pflegebedürftigen. So kann bei Bedarf spontan umdisponiert, schnell gehandelt und neu geplant werden, wenn z. B. krisenhafte Veränderungen eine Anpassung der bisherigen Pflegestrategie erfordern. Auf diese Weise leistet ease einen wichtigen Beitrag, die Qualität der häuslichen Pflege zu verbessern, die pflegenden Angehörigen zu entlasten und dem pflegebedürftigen Menschen zu ermöglichen, länger und selbstbestimmt in der Häuslichkeit zu verbleiben.
Im Sinne eines nutzerzentrierten Designs wird ease hinsichtlich der Funktionalitäten und der Bedienbarkeit auf jeder Ebene so gestaltet sein, dass die App von allen Beteiligten gerne und häufig genutzt wird. Dementsprechend werden Funktionalität und Interface Design der Software sorgfältig konzipiert und regelmäßig evaluiert. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der intuitiven Nutzer*innenführung sowie auf den besonderen Nutzungsanforderungen der Zielgruppe. Eine mehrstufige Usability-Testung stellt sicher, dass das System auch für Menschen, die wenig technikaffin sind, schnell erlernbar ist und auch in herausfordernden Alltagsituationen eine gute Unterstützung bietet. Selbstverständlich haben auch der Schutz persönlicher Daten und die Beachtung von ELSI-Aspekten, das heißt von ethischen, rechtlichen und sozialen Auswirkungen, bei der Entwicklung hohe Priorität.
Die prototypische App kommt im Rahmen eines Feldtests von März bis April 2022 zum Einsatz.
Interessierte Nutzer*innen können sich die neuste Version der App ease kostenlos über die Stores herunterladen.
Neben einer Bedienungsanleitung steht Ihnen im Nachfolgenden ein kurzes Einführungsvideo zur Verfügung, um Ihnen einen ersten Eindruck von der Handhabung der App ease zu vermitteln.
Pflegewissenschaftliche Anforderungsdefinition, UX/UI-Konzept und Design, Usabilitytests, Evaluation
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Evaluationsvorbereitung, Feldtest, Öffentlichkeitsarbeit, projektbegleitende Maßnahmen
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Vom 17.05.-19.05.22 wurde das Projekt HERO vom Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg auf der Messe PflegePlus in Stuttgart vorgestellt. Die App „ease“ wurde hierfür über ein TV-Screen präsentiert und konnte interaktiv über bereitgestellte Handys von den Messebesuchern getestet werden. Die Neugierde war groß, wodurch anregende Gespräche sowohl mit interessierten pflegenden Angehörigen als auch Vertretern der Pflegebranche geführt wurden.
Vom 14.03. bis 24.04.2022 testen pflegende Angehörige in Stuttgart und Osnabrück den Prototyp der App ease: Welche Stärken und Schwächen hat die App? Ist sie leicht und angenehm zu bedienen und unterstützt sie effektiv im Alltag? Auf Grundlage dieser Erfahrungen können Fehler behoben werden und die App wird weiter optimiert. Darüber hinaus steht die App ease allen Interessierten kostenlos über die gängigen App-Stores zur Verfügung. Sie sind herzlich eingeladen, die App auszuprobieren, mitzutesten und bereits jetzt von ihren Vorteilen zu profitieren!
Vom 22.10. bis 19.11.2021 testeten die Projektmitarbeitenden der Hochschule Osnabrück und des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg die Funktionalität des Prototyps der App ease. Ziel war es, Bugs und Fehler sowie eventuell notwendige Anpassungen bei Design und Usability frühzeitig zu identifizieren. Die Änderungen werden nun bis Februar 2022 umgesetzt. Ab dem 07.03.2022 kommt der Prototyp dann im Rahmen einer Feldtestung zur Anwendung.
Im Rahmen der 4. Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege“ im Digitalformat hat Heike Asbach, Pflegewissenschaftlerin der Hochschule Osnabrück, am 16. September 2021 einen Posterbeitrag geleistet. Unter dem Thema „Entwicklung einer App zur Förderung der Kollaboration in informellen Pflegenetzwerken“ gab sie im Rahmen einer interaktiven Posterpräsentation Einblicke in das Projekt HERO.
Am 05.07.21 fand das 8. Pflegesymposium der dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) zu aktuellen Themen aus Pflegeforschung und -praxis virtuell statt. Dabei präsentierte Ruth Dankbar, Projektmanagerin beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, das Projekt HERO sowie den Prototyp der App „ease“. Die Teilnehmenden reagierten positiv und diskutieren angeregt über das Vorhaben. Alle waren sich einig, dass bei pflegenden Angehörigen ein großer Bedarf an einem solchen digitalen Hilfesystem besteht.
Am 22.06.21 fand das dritte Konsortialmeeting virtuell statt. Mithilfe von kreativen Methoden für Online-Meetings wie z. B. interaktiven Live-Umfragen wurde eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre geschaffen. Im Mittelpunkt des Konsortialmeetings stand der Prototyp der App „ease“. Die Teilnehmenden stellten ihre Zwischenergebnisse vor und trafen Vorbereitungen für den Feldtest im Frühjahr 2022.
Im Rahmen des Projekts HERO fand am 29.04.21 unter Leitung des Wohlfahrtswerks ein digitaler Workshop zum Thema „Integration von ambulanten Pflegedienstleistenden“ statt. Geschäftsführende, Pflege- und Sozialdienstleitungen sowie Pflegefachkräfte besprachen Anwendungsszenarien des Prototyps der App „ease“ für die professionelle Pflege und Betreuung. Die Teilnehmenden erörterten mögliche Lösungen, die mit anderen Workshop-Anregungen in den Feldtest im Frühjahr 2022 einfließen.
Im Rahmen des „Studium Generale“ der Hochschule Esslingen präsentierte Projektmanagerin Ruth Dankbar am 08.04.21 das Projekt HERO. Studierende aus den Bereichen Soziale Arbeit, Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Kindheitspädagogik erfuhren mehr zum Hintergrund des Projekts, zu bisherigen Zwischenergebnissen sowie zum weiteren Verlauf. Nach der Vorstellung und einer angeregten Diskussion fiel das Feedback der Studierenden sehr positiv aus. Sie hoben die Relevanz des Projekts hervor und beschrieben den Bezug zur Pflegepraxis als äußerst wertvoll.
Am 13. April 2021 hat die pflegewissenschaftliche Leiterin im Projekt HERO, Prof. Dr. Elke Hotze bei der Online-Veranstaltung „Good Practice Sozialer Innovationen aus Hochschulen“ von unserem Vorhaben berichtet. Die Veranstaltung fand im Rahmen des CHE Projektes „WISIH: Wege und Indikatoren Sozialer Innovationen aus Hochschulen im Bereich der Pflegewissenschaft und der Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie“ statt. Die Idee zu „Ease – gemeinsam pflegen“ wurde von den Teilnehmer*innen der Tagung sehr positiv aufgenommen und intensiv diskutiert.
Ende Oktober 2020 hat das Team der Hochschule das Konzept in Form eines interaktiven Prototypen den Partner*innen, dem Projektträger und dem neu gegründeten Advisory Board im Rahmen von zwei online Workshops präsentiert. Die positiven Rückmeldungen der Workshopteilnehmer*innen bestätigten die Ergebnisse und Reaktionen unserer Proband*innen aus den Usability-Tests. Unsere Konzeptüberlegungen scheinen überzeugend und vollständig zu sein. Der erste wichtige Projektmeilenstein ist erreicht.
Das Team der Hochschule testete am 21. und 22.10.20 den ersten Prototypen mit 6 Proband*innen.
Die Rückmeldungen waren sehr positiv und konstruktiv und bilden eine gute Basis für die Weiterentwicklung.
Herzlichen Dank an alle unsere Tester*innen!
Am 01.10.2020 sind wir auf der Veranstaltung "54th Annual Conference of the German Society for Biomedical Engineering" www.bmt-congress.de. Unsere Projektpartnerin Ruth Dankbar vom Wohlfahrtswerk in Stuttgart präsentiert um 9:20 Uhr unsere Ziele und unser Vorgehen in einer online Session mit dem Titel "ease - IT-System zur Vernetzung von Angehörigen in der häuslichen Pflege".
In den Wochen seit Projektstart hat das Team der Hochschule vor dem Hintergrund pflegewissenschaftlicher Befunde daran gearbeitet, zentrale Anforderungen für das geplante IT- System zu definieren. Die vorläufigen Arbeitsergebnisse wurden am 29.01.20 in einem Workshop mit Expert*innen aus der Pflegewissenschaft präsentiert und diskutiert, um weitere Anregung aus der Praxis zu erhalten. Im nächsten Schritt wird das Team der Hochschule Osnabrück diese Anforderungen in einen ersten Prototyp überführen.
Die Ideen des Projektes nehmen Form und Farbe an. In einer gemeinsamen Abstimmung zum Jahresende 2019 wurde der Name der entstehenden App festgelegt und ein Logo vom Projektpartner snoopmedia entwickelt. Der Name ease - gemeinsam pflegen soll nicht nur den Zusammenhalt der Pflegenden verdeutlichen, sondern auch den entlastenden Charakter der App hervorheben.
Am 24.10.2019 trafen sich alle Verbundpartner an der Hochschule Osnabrück, um gemeinsam beim Kick-Off zum Projekt Hero: Digitales Hilfesystem zur kollaborativen Pflege von Angehörigen die Arbeit aufzunehmen. Zusammen mit Vertretern des Projektträgers, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), wurden erste Rechercheergebnisse diskutiert und das weitere Vorgehen im Projekt konkretisiert.
